Große Zahlungsumstellung bei eBay / PayPal mit Adyen in Planung – alle Fakten zur Umstellung bis 2020

Große Zahlungsumstellung bei eBay / PayPal mit Adyen in Planung – alle Fakten zur Umstellung bis 2020


eBay plant mittelfristig eine weitreichende Zahlungsumstellung. Der Online-Marktplatz zieht in Erwägung alle Zahlungen auf der Plattform inhouse abzuwickeln.

Dieser Artikel fasst wichtige Hintergründe und Informationen zusammen.

Gerüchte über Zahlungsumstellung schon lange vorhanden

Im Jahr 2013 wurde das Projekt „Zahlungsumstellung“ schon einmal gestartet, dann jedoch gestoppt. Nun aber werden die Pläne konkreter. Einem unternehmenseigenen Bericht von eBay zufolge sind die Umstrukturierungspläne zum Thema Zahlungsabwicklung wieder aktuell. Durch die Umstellung der gesamten Zahlungsabwicklung über eBay, sollen sowohl Seller als auch Kunden profitieren. Eine Erweiterung der Zahlungs- und Auszahlungsoptionen wird angestrebt. So sollen Seller mehr Kunden erreichen, da sie fortan geographisch noch besser auf deren bevorzugte Zahlungsoptionen eingehen können. Ein zentraler Abwicklungsort im Seller-Account soll dabei alle notwendigen Zahlungsinformationen übersichtlich darstellen. Den Kunden bieten sich mehr Zahlungsoptionen und ein im System integrierter Checkout.

eBay geht Partnerschaft mit Adyen ein

Der Marktplatz erhofft sich, durch die eigene Verwaltung des Zahlungsflusses die Verkaufs- bzw. Kauferlebnisse von Seller und Käufern zu verbessern. Ebenso soll die Steuerung durch eBay die End-to-End-Erfahrungen der beiden Parteien miteinander vereinfachen. Als einer der weltweit führenden Zahlungsdienstleister soll das niederländische Unternehmen Adyen ab Mitte 2020 als strategischer Projektpartner für die Zahlungsabwicklung von eBay fungieren. Es wird vermutet, dass eBay die Partnerschaft zur neuen Zahlungsabwicklung frei ausgeschrieben hat. Dabei war das Gross Merchandise Volume (GMV) von eBay, das im vierten Quartal 2017 24,43 Milliarden $ betrug, ein entscheidender Werttreiber, den sich Adyen durch sehr günstige Konditionen erkauft haben dürfte. eBay erwartet mit der Umstellung ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 2 Milliarden $ und 500 Millionen $ Betriebsergebnis, wie eBay-CEO Devin Wenig kürzlich mitteilte.

PayPal ersetzen wird Adyen in dieser Funktion nicht, anders als teilweise in verschiedenen Stellungnahmen behauptet. PayPal wird als Zahlungsmöglichkeit weiterhin bestehen bleiben, jedoch dann mit direkter Zahlung an eBay-/-Adyen. Diese schütten dann an die Händler aus. Durch die Partnerschaft mit eBay expandieren die Niederländer weiter und bauen ihre globale Präsenz weiter aus. Aktuell betreut Adyen bereits mehr als 200 verschiedene Zahlungsmethoden in über 150 Währungen, jedoch wird der eBay-Deal als ein zentraler Treiber für den Unternehmenswert von Adyen gesehen.

Kaufprozess komplett auf eBay

Als globales Handelsunternehmen sieht eBay strategische Bedeutung in der Zahlungsvermittlung. Die Käufer- und Verkäufererfahrung auf der Plattform sollen verbessert werden, damit sich eBay im Interesse der Kunden weiter entwickeln kann. In einer sich schnell verändernden E-Commerce-Landschaft erwarten Käufer einen Kauf inklusive Checkout auf der gleichen Website. Mit der Zahlungsabwicklung durch eBay können Käufer ihre Einkäufe innerhalb dieser Plattform abschließen. Dennoch muss eBay als globaler Marktplatz auch weiterhin lokale und individuell auf die Bedürfnisse zugeschnittene Zahlungsoptionen für Käufer und Verkäufer bereitstellen. Durch eine zentrale Koordination und Verwaltung aller Zahlungen kann man sich hier optimal auf die Bedürfnisse einzelner Kunden und Länder einstellen. Es wäre beispielsweise denkbar, bestimmten Kunden Rechnungskauf oder die Zahlung auf Rechnung anzubieten, anderen z.B. nur Vorkasse.

Umstellung bereits ab diesem Jahr

Die Integration der neuen Zahlungsabwicklung soll im zweiten Halbjahr 2018 in Teilen Nordamerikas beginnen. Im Folgejahr soll die Expansion in Vereinbarung mit PayPal fortgeführt werden. Im Jahr 2021 soll der Großteil der Marketplace-Kunden eBays dann bereits auf die neue Abwicklung umgestiegen sein. Innerhalb eBays sollen optimierte Dashboard-Darstellungen und Berichte inklusive Zahlungen für die Seller bereitstehen. Für bestmögliche Ergebnisse wird eBay eng mit seinen Sellern deren Bedürfnisse verfolgen und ihnen Mehrwerte bieten.

Seller werden wechseln müssen

Auf der Goldman Sachs Technology and Internet Conference 2018 teilte eBay-CEO Devin Wenig mit, dass Seller an der Umstellung nicht vorbeikommen werden. Es werde neue AGB geben, die von Sellern akzeptiert werden müssen, damit diese weiterhin als Seller bei eBay aktiv sein zu können. Einen „Homerun“ sieht Wenig in der Verknüpfung der Zahlung mit ihrer Transaktionsgeschichte bei gleichzeitiger Senkung der Seller-Kosten.

Seller, die in der Zwischenzeit Fragen und Anmerkungen zu dem Thema haben, können sich unter der E-Mail-Adresse paymentsinfo@ebay.com direkt an den Marktplatz wenden. Natürlich wird Afterbuy als zentrale Verkäuferlösung in den Umstellungsprozess eingebunden und stellt seinen Kunden die notwendigen technischen Grundlagen und Funktionen zur Verfügung.

Fazit: Afterbuy-Kunden sind perfekt vorbereitet

Bereits seit der ersten Projektphase im Jahr 2013 war Afterbuy – als damaliges eBay-Unternehmen – tief in das Projekt eingebunden. Die Erfahrung des Unternehmens Afterbuy aus der Kauf- und Zahlungsabwicklung wurde von eBay in die Spezifikationen integriert. Parallel arbeitet Afterbuy bereits an der Umsetzung im System. Hierbei werden auch Features, wie das gemeinsam mit PayPal entwickelte und exklusiv Afterbuy-Kunden zur Verfügung stehende PayPal-Widget für die neue Zahlungsweise bereitgestellt. So sind Afterbuy-Kunden für die Zukunft perfekt vorbereitet.