Verpackungstrends – auf diese Trends sollten Onlinehändler setzen
Für einen Großteil der Händler müssen Verpackungen lediglich zwei Punkte erfüllen: Sie dürfen nicht viel kosten (59%) und müssen das Produkt beim Transport gut schützen (49%). [1] Dabei verschenken die Händler jedoch ein unfassbares Potenzial, denn Verpackungen haben heutzutage schon längst nicht mehr nur einen rein funktionalen Nutzen. Vielmehr sind sie essenzieller Teil der Customer Journey und bei der Schaffung positiver Kundenerlebnisse gar nicht mehr wegzudenken. Wie Händler auf diese Entwicklungen reagieren und welche Möglichkeiten sich daraus für Sie ergeben, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.*
Verpackungen haben zentralen Einfluss auf die Markenwahrnehmung und Kaufentscheidung
Beim Einkaufsprozess spielen Emotionen eine wichtige Rolle. Anders als im stationären Handel erfolgt der erste Kontakt mit dem Produkt oft erst beim Erhalt der Bestellung und deren Auspacken. Unternehmen müssen deshalb alles nutzen, was ihnen zur Verfügung steht, um ihre Geschichte zu erzählen und eine Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufzubauen – und das beginnt bei der Verpackung.
Das Auspacken bestellter Ware kommt häufig dem Öffnen eines Geschenkes gleich und der Moment des Auspackens ist mit so viel Freude verbunden, dass viele diesen sogar mit völlig Fremden in sog. Unboxing-Videos teilen möchten. Mit der Verpackung können Händler deshalb nicht nur dafür sorgen, dass die Ware sicher ankommt, sondern Kundenerlebnisse erzeugen und die Markenwahrnehmung sowie die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussen.
Verpackungstrends: So erzeugen Onlinehändler positive Kundenerlebnisse
- Branding und Brandbuilding: Die Marke kommunizieren
Gebrandete Verpackung? Ein absolutes Muss! Ganz gleich, ob Logo, Slogans, Unternehmensfarben oder gebrandetes Paketband – die äußere Verpackung sorgt vor dem Öffnen für den ersten Eindruck beim Kunden. So sind Pakete von Amazon und Zalando schon von außen als solche erkennbar und dienen direkt als Werbeträger. Auch die Studie von Arvato bestätigt, dass bereits entsprechend Wert auf diesen Aspekt gelegt wird. 62% der Unternehmen setzen auf eine Verstärkung der Markenwahrnehmung mit eingefärbter Kartonage oder Versandtasche im CI-Look.
- Direkte Kundenansprache
Die Platzierung von Social-Media-Icons oder eine Aufforderung zum App-Download (z. B. via QR-Code) auf der Verpackung sind mittlerweile gut erprobte Wege, die direkte Kundenkommunikation zu stärken. Vor allem junge Unternehmen setzen diese Kommunikations-Mittel verstärkt ein.
- Nachhaltigkeit: Plastikfreie Verpackungen und alternative Materialien
In Zeiten der Klimakrise sind den Kunden umweltfreundliche und plastikfreie Verpackungen immer wichtiger. Die Corona-Pandemie hat diese Einstellung verstärkt. 44% der Deutschen geben an, seit Corona mehr auf Nachhaltigkeit zu achten und 65% wollen zukünftig vermehrt von nachhaltigen Unternehmen kaufen. [5] Eine der wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen besteht folglich darin, umweltfreundliche und plastikfreie Verpackungsalternativen zu finden. Zwar setzen viele bereits auf nachhaltige Verpackungsmaterialien und kommunizieren dies auch deutlich (42%), doch lediglich bei 8% kann sich der Endkunde bewusst gegen zusätzliches Seidenpapier, Plastik oder für gebrauchte Kartonage entscheiden. Weiterhin versenden viele Unternehmen ihre Produkte nach wie vor in zu großen Verpackungen. Im Bereich Nachhaltigkeit ist also noch lange kein Standard erkennbar. Nutzen Sie diese Chance und grenzen Sie sich vom Wettbewerb ab, indem Sie neue Standards setzen!
- Wow-Effekte durch kreatives Verpackungsdesign
Kreative und ausgefallene Verpackungsdesigns können Unternehmen dabei helfen, sich von ihren Mitbewerbern zu unterscheiden und die Aufmerksamkeit ihrer Kunden zu erregen. So sind aufregende Trends in den Bereichen Farbe, Illustration, Form, Layout und anderer Designelemente entstanden, die überraschende Produktverpackungen kreieren. Eine Liste mit inspirierenden Trends und Beispielen rund um das Verpackungsdesign finden Sie hier.
- Convenience: leichtes Handling der Verpackung
Verpackungslösungen müssen einen Mehrwert bieten und kundenfreundlich sein. Nicht zu verachten ist hier der Aspekt „Convenience“ beispielsweise durch leichtes Öffnen, Wiederverschließbarkeit im Fall einer Retoure oder möglichst wenig zu entsorgenden Verpackungsmüll. In diesem Bereich gibt es bei vielen Unternehmen noch großes Verbesserungspotenzial. Lediglich 52% der untersuchten Unternehmen setzen auf perforierte Verpackungen, um dem Kunden das Öffnen des Kartons zu erleichtern.
- Mit der Füllung überraschen
Meist löst der Inhalt eines Paketes Freude beim Empfänger aus, denn darin ist ja das bestellte Produkt enthalten. Gleichzeitig befindet sich im Inneren sehr oft Füllmaterial, um das Bestellte zu schützen. Styroporflocken etwa, die sich ob ihrer statischen Aufladung dann beim Auspacken im Raum verteilen. Mit Füllmaterial lassen sich aber auch positive Überraschungen erzeugen. Popcorn eignet sich etwa dazu. Wenn diese noch dazu in Säckchen verpackt werden, kann sie der Empfänger auch gleich durch Verzehr umweltfreundlich „entsorgen“.
- Geschenke, Dankesschreiben und andere Beileger im Paket
Paketbeilagen wie Flyer, Dankesschreiben, Promotioncodes oder Produktproben ermöglichen es Händlern, Kunden und Einmalkäufer erneut mit passenden Botschaften zu adressieren. Vorteil dieser Werbemethode ist, dass Sie die Empfänger in positiver Grundstimmung erreichen. Dies steigert neben der Kundenbindung nachweislich auch die Umsätze des Shops – ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Laut Arvato-Studie sind Beileger vor allem bei jungen Unternehmen und Online-Pure-Playern zu finden.
- Überzeugen im Retourenprozess: einfach und unkompliziert
Das Kundenerlebnis endet nicht mit der Lieferung der Ware. Daher sollte jeder Onlinehändler möglichst unkomplizierte Retourenprozesse anbieten. Dazu zählen neben wiederverschließbaren Verpackungen auch die unkomplizierte Bereitstellung der Retouren-Label und kostenlose Rücksendemöglichkeiten. Aus Gründen des Umweltschutzes ist der Verzicht auf gedruckte Dokumente sinnvoll und empfehlenswert. Im Falle von Retouren sollte der Prozess allerdings auch ohne Label im Paket einfach und kundenfreundlich sein, wie z. B. mit einer einfachen Online-Registrierung.
Einfluss des Marktplatz-Geschäfts auf die Verpackung
Das Marktplatz-Geschäft boomt. Schließlich führt der zusätzliche Vertrieb auf Marktplätzen zu Umsatzsteigerungen und im Idealfall zu Wettbewerbsvorteilen. Dafür müssen Händler sich z.T. an strenge Vorschriften halten. Individualisierte/gebrandete Verpackungen und Beileger sind, je nach Versand, häufig verboten und auf Nachhaltigkeit kann ebenfalls weniger geachtet werden. Vielmehr belastet das Marktplatz-Business die Umwelt: Ein Warenkorb wird häufig in mehreren Paketen von verschiedenen Standorten aus versendet.
Die Arvato-Studie zeigt, dass, je stärker die eigene Verpackung zur Customer-Experience beiträgt und je höher dementsprechend auch die Kundenerwartungen sind, desto schwieriger ist es, diese mit dem Marktplatz-Geschäft zu vereinen. Vor allem, wenn das Fulfillment an den Marktplatz übertragen wird.
Verpackungsprozesse müssen effizient und wirtschaftlich bleiben!
Positive Kundenerlebnisse zählen zweifelsohne zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren im E-Commerce.
Dennoch darf die Effizienz des Verpackungsprozesses nicht vernachlässigt werden. Nachhaltige Kartonagen, Branding, Füllmaterial sowie Beileger führen häufig zu einem aufwendigeren Verpackungsprozess und erzeugen zusätzliche Kosten. Im Kern geht es bei der Wahl der Verpackung also immer darum, Kosten und Nutzen gleichermaßen im Blick zu behalten. Ein kontinuierliches Monitoring der Prozesse wie auch relevanter KPIs (z. B. die Conversions von Beilegern) ist zwingend erforderlich.
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