Mobile Internetnutzung stark im Aufwind

Mobile Internetnutzung stark im Aufwind


Gemäß der ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 sind insgesamt knapp 80 Prozent der Deutschen online. Die Internetnutzung nahm zuletzt weiter zu. Dabei wird das Web dabei immer häufiger und immer vielfältiger genutzt: Sowohl die Anzahl der täglichen Internetnutzer, als auch derjenigen, die unterwegs ins Netz gehen, hat 2015 zugenommen. Die Anzahl derer, die das Internet täglich nutzen, ist 2015 um 3,5 auf 44,5 Millionen (63%) angestiegen. Einen nur marginalen Anstieg um 0,4% zum Vorjahr verzeichnete die Internetverbreitung: 2015 verfügen 79,5% der Deutschen über einen Internetzugang (56,1 Millionen Personen ab 14 Jahren).

80% der Deutschen sind online und 55% mobil im Web

Ein deutliches Wachstum zeigt die Webnutzung unterwegs: Mittlerweile greifen 30,7 Millionen (55%) Deutsche unterwegs auf Netzinhalte zu. Das sind 3,2 Millionen (plus 5 Prozentpunkte) mehr als im Vorjahr. Spricht man über das mobile Internet, dann sind vor allem Inhalte gemeint, die auf Smartphones und Tablets angezeigt werden. So besitzen inzwischen rund 26% der Deutschen ein Tablet und 58% ein Smartphone.

Nutzer von mobilen Internetzugängen unterscheiden sich vom durchschnittlichen Webnutzer durch eine insgesamt höhere Nutzungsintensität. Während die Gesamtbevölkerung dem Internet durchschnittlich 108 Minuten pro Tag widmet, sind es bei den Nutzern mobiler Endgeräte, wie Smartphones und Tablets, mit insgesamt 158 Minuten aktuell 50 Minuten mehr. Gleiches gilt für die Nutzungsfrequenz: Die tägliche Internetnutzung liegt bei den mobilen Anwendern mit rund 90 Prozent deutlich höher als bei den stationären Anwendern mit 59 Prozent.

Größte Nutzergruppe für das mobile Web sind die 40- bis 49-Jährigen

Betrachtet man das Alter der Mobilnutzer, so sind es nicht nur die jungen Webnutzer, die mobil im Internet aktiv sind. Die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen stellt mit 29,7% Anteil die größte Nutzergruppe dar. Die zweitgrößte Gruppe liegt in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen (24,8%), gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen mit 21% Anteil. Mit je rund 13% Anteil sind die 14- bis 19-Jährigen (13,0%) und die 50- bis 59-Jährigen (13,6%) Deutschen bei der mobilen Internetnutzung vertreten. Den geringsten Nutzungsanteil mit 7% weisen die über 60-jährigen Nutzer auf.

Dass sich das Nutzungsverhalten der verschiedenen Altersgruppen unterscheidet, zeigt ein Vergleich von Desktop und Mobile: Die junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen verbringt anteilig mehr Zeit auf dem Smartphone: 74% der kompletten Online-Zeit findet in dieser Altersgruppe gemäß aktueller GfK Zahlen auf iPhone und Co. statt. Im Gegensatz dazu sind die älteren Internetnutzer ab 55 Jahren noch etwas zurückhaltender, verbringen jedoch auch schon 52% ihrer Online-Zeit auf dem Smartphone.

Apps dominieren die mobile Internetnutzung

Interessant ist, dass in allen Altersgruppen primär Apps über mobile Geräte wie Smartphone & Co. genutzt werden. Das „Mobile Surfen“ macht lediglich 13% der kompletten Nutzungszeit aus, während der überwiegende Teil auf die Verwendung von Apps entfällt.

Wer also seine Zielgruppe mit Kommunikationsbotschaften oder auch Shoppingangeboten erreichen will, tut gut daran, seine Inhalte mobiloptimiert auszuliefern und sich Gedanken dazu zu machen, wie die App-Nutzer erreicht werden können (wie z.B. über die stark genutzten eBay Apps, die bis Sept. 2015 weltweit 279 Millionen Mal heruntergeladen wurden oder z.B. auch durch die viel genutzte deutsche Mobil-App von Web.de mit einer Nettoreichweite von 2,56 Mio. „Unique Mobile User“ allein für die Android App).

Die 2015er Wachstumsprognosen für den M-Commerce, also das mobile Kaufen per Smartphone oder Tablet, sind aussichtsreich: Deals.com schätzt die Umsatzsteigerung von 2014 auf 2015 für das Smartphone auf 108% und für Tablet auf 96%. Allein 2014 lag der Anteil der Online-Kaufabschlüsse für beide mobilen Geräte zusammen bereits bei 17% und dürfte 2015 insgesamt noch höher ausfallen, sodass bald jeder vierte Euro über ein mobiles Gerät generiert wird.

Quellen:
AGOF, 1. Quartal 2015, Basis: Deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren
Initiative D21, 2014