So beurteilen Händler die Geschäftslage bei Amazon, eBay & Co.

So beurteilen Händler die Geschäftslage bei Amazon, eBay & Co.


Das Institut für Handelsforschung IFH in Köln untersucht regelmäßig die Konjunkturentwicklung von Onlinemarktplätzen. Der „Marktplatz-KIX“ ist ein Stimmungsbarometer für die wirtschaftliche Entwicklung und Geschäftslage unter deutschen Onlinemarktplatzhändlern. Wir haben uns diese Auswertungen angesehen und geben einen Überblick über die Ergebnisse aus dem dritten und vierten Quartal 2016.

So schätzen Händler das Marktplatzgeschäft aktuell ein

Wie haben die befragten Onlinehändler die Geschäftslage auf Onlinemarktplätzen im zweiten Halbjahr 2016 beurteilt und welche Zukunftseinschätzungen wurden abgegeben?

In der aktuellen Befragung aus dem 4. Quartal 2016 gaben rund 2/3 der Onlinehändler an, dass sie für die kommenden 12 Monate eine Verbesserung ihrer Umsätze über Marktplätze erwarten. Eine Verschlechterung  erwarten lediglich rund 9 % der Seller. Diese Einschätzung liegt etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals 2016, während die Beurteilungen im dritten Quartal etwas verhaltener ausfiel.

In einer weiteren Frage wurden die Onlinehändler nach deren Prognose zur zukünftigen Entwicklung von Onlinemarktplätzen allgemein gefragt. Auch hier fiel die Einschätzung der 226 Händler gut aus. Insgesamt knapp 72 % sahen die allgemeine Entwicklung positiv. 14,6 % schätzten die Zukunft für Onlinemarktplätze neutral ein und 13,5 % sahen für diesen Vertriebsweg keinen positiven Verlauf in Zukunft.

So bewerten Händler die Bedeutung von Marktplätzen für Ihr Geschäft

Onlinemarktplätze sind für knapp 80 % der befragten Händler ein wichtiger Baustein für den eigenen Geschäftserfolg. Über 80 % stimmten der Aussage zu, dass sich über Marktplätze im Web eine sehr große Reichweite für die eigenen Waren generieren lässt. Für rund 76 % bieten Marktplätze den Vorteil, dass die eigenen Waren dort mobil (z.B. über Apps) verfügbar werden. Knapp 70 % der befragten Seller stimmen der Aussage zu, dass Onlinemarktplätze ihnen erlauben, über den Preis hinausgehend Kunden vom eigenen Sortiment zu begeistern.

Einschätzungen der Geschäftslage zum Weihnachtsgeschäft, zum Black Friday und zum Cyber Monday

In der Auswertung von Q4 2016 wurden die Händler auch zu ihrem Weihnachtsgeschäft befragt. Mit 47 % stimmte so gut wie jeder zweite Händler der Aussage zu, dass sich die Umsatzerlöse im aktuellen Weihnachtsgeschäft 2016 zu mehr als 15 % erhöhen werden. 12,8 % erwarteten eine Senkung ihrer Umsatzerlöse und 39,4 % gingen von etwa gleichbleibenden Erlösen aus. Als größten Treiber für die Umsatzentwicklung sahen die Multi-Channel Händler zu 56,2 % die Onlinemarktplätze. Es folgten mit 27,5 % der eigene Onlineshop und mit 15,2 % das eigene Ladengeschäft. Als Gründe von denjenigen Händlern, die Ihre Jahresziele „ohne Weiteres“ erreichen, wurden genannt: Ausgefallenes, spezielles Sortiment, allgemein gute Auftragslage, Erschließung neuer Zielgruppen, Kundenresonanz, mehr Onlinehandel und dass die eigenen Produkte auch ohne Trend sehr gefragt sind.
79,2 % der gefragten Seller kennen den „Black Friday“ und den „Cyber Monday“. Für jeden vierten Händler (25,3 %) sind diese beiden Tage wichtig für das Weihnachtsgeschäft und ebenfalls 1/4 der Händler will an diesen Tagen besondere Aktionen durchführen.

Jeder dritte Händler hat seine Angebote mobil optimiert

Die Frage, ob die eigenen Angebote auf Onlinemarktplätzen für die Ansicht auf Smartphones und Tablets optimiert sind, verneinte jeder vierte Befragte (24,1 %). Stolze 37,3 % der Händler wissen zudem nicht, wieviel Prozent ihrer Kunden bei ihnen über ein mobiles Endgerät einkaufen. 38 % gaben an, Ihre Angebote seien auf Smartphone und Tablet hin optimiert. Der größte Anteil der befragten Seller hat bereits Bilder in die Artikelbeschreibung  der eigenen Angebote integriert (knapp 90 %), rund die Hälfte (51,1 %) der Händler testet seine Angebote mit Hilfe von mobilen Endgeräten. Die überwiegende Mehrheit (88 %) der Befragten stimmte zudem der Aussage zu, dass der Bereich Mobile Commerce im Onlinehandel in den kommenden drei Jahren weiter zunehmen wird. Insgesamt 55 % planen in den kommenden drei Jahren, vermehrt in diesen Bereich zu investieren und 62 % stimmen der Aussage zu, dass in den kommenden drei Jahren Kunden hauptsächlich über mobile Endgeräte online einkaufen werden.

Über den „Marktplatz-KIX“: Seit 2015 bietet der „Marktplatz-KIX“ von eBay und dem ECC Köln ein Stimmungsbarometer für die wirtschaftliche Entwicklung unter deutschen Onlinemarktplatzhändlern. Quartalsweise werden circa 250 Onlinemarktplatzhändler dazu befragt, wie sich die aktuellen Onlineumsätze entwickelt haben. Weitere Details finden Sie auf der Seite des IFH Köln.