Coronakrise – Tipps für Ihren Onlinehandel

Coronakrise – Tipps für Ihren Onlinehandel


Onlinehandel als Gewinner der Coronakrise?

Während die Corona-Pandemie für die stationären Einzelhändler ein großes Problem ist, muss die Sache für den E-Commerce differenzierter betrachtet werden. Generell führen Kontaktsperren, Social Distancing und Ladenschließungen dazu, dass Verbraucher Ihre gesamten Einkäufe zunehmend online tätigen und so ein deutlicher Verkaufsanstieg im E-Commerce entsteht. Veränderungen im Kaufverhalten, die zuvor für einen Zeitraum von 3-4 Jahren prognostiziert wurden, finden nun innerhalb von wenigen Wochen bzw. Monaten statt. Aktuelle Studien besagen zudem, dass 60% der Befragten ihr gesteigertes Online-Kaufverhalten auch nach der Pandemie beibehalten wollen. Dennoch müssen auch Onlinehändler sich besonders mit der neuen Situation und vor allem organisatorischen, logistischen und finanziellen Herausforderungen befassen. Die Verbraucher haben ihr Konsumverhalten angepasst und längst nicht allen Händlern geht es so gut, wie die Studien hoffen lassen. Während einige Händler gerade an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, haben andere Segmente mit deutlicher Kaufzurückhaltung zu kämpfen.  Besonders gefragt sind Güter des täglichen Bedarfs oder zur Unterhaltung. Die Menschen sind auf der Suche nach Beschäftigung, verschönern Ihre Wohnung, pflegen den Garten, treiben Sport, basteln, nähen, backen, starten mit dem Frühjahrsputz u.v.m.

10 Tipps für Onlinehändler

Die folgenden Handlungsempfehlungen sollen Ihnen zeigen, an welchen Stellen Sie als Onlinehändler ansetzen können.

1. Suchverhalten und Keywords analysieren

Beobachten Sie Entwicklungen im Suchverhalten von Nutzern auf Amazon, eBay oder Google. Zeichnen sich Trends ab oder werden bestimmte Keywords besonders häufig verwendet?  Werten Sie das Suchverhalten gezielt für Ihr Sortiment aus. Nutzen Sie auch weitere Hilfestellungen zum Thema Amazon SEO oder eBay SEO.

2. Portfolio analysieren

Aufgrund des veränderten Konsumverhaltens können neue Top-Seller in Ihrem Sortiment entstehen, welche Sie im Hinblick auf Verfügbarkeit und Marketingaktivitäten priorisieren sollten. Die Portfolioanalyse und die Renner-Penner-Analyse in der Afterbuy Statistik unterstützen Sie dabei, Ihr Sortiment zu bewerten. (1)

3. Restposten verkaufen

Viele Onlinehändler verfügen über sog. Ladenhüter. Bewerten Sie diese neu! Eventuell bietet sich Ihnen nun die Chance, diese abzuverkaufen. Insbesondere dann, wenn die Artikel in anderen Shops ausverkauft sind. (2)

4. Marketing anpassen und optimieren

Marketing in Krisenzeiten muss speziell auf die Situation angepasst werden. Die Kunden erwarten jetzt eine intensivere Kommunikation, ausgerichtet auf ihre Bedürfnisse. Achten Sie also darauf, welche Ihrer Produkte Sie bewerben. Ergebnisse aus Keywordanalysen können hier helfen. Gleichzeitig kommen Themen wie soziales und regionales Engagement und Zusammenhalt gerade sehr gut an. Sie engagieren sich? Dann sprechen Sie darüber. (3)

5. Preise überprüfen

Achten Sie darauf, Ihre Preise der jeweiligen Situation anzupassen. Steigt die Nachfrage, ist es eventuellsinnvoll den Preis zu erhöhen. Aber Vorsicht! Viele Käufer reagieren aufgrund von Wucherpreisen in einzelnen Segmenten sehr sensibel auf Preiserhöhungen. Zudem können Preiserhöhungen dazu führen, dass Sie von Verkaufsplattformen sanktioniert werden. Zusätzliche Preisfelder oder ein Repricer unterstützen Sie hier.

6. Kommunikation „is King”

Viele Kunden sind unsicher. Gehen Sie deshalb offen mit Ihren Kunden um und teilen Sie Ihnen mit, wie Sie mit der aktuellen Situation umgehen. Informieren Sie sie z.B. auch über mögliche Verzögerungen bei der Lieferung.

7. Versand anpassen

Trotz der unsicheren Lage sind Sie verpflichtet konkrete Lieferzeiten anzugeben. Diese können aufgrund der höheren Belastung und eingeschränkten Arbeitssituation allerdings von den normalen Zeiten abweichen. Passen Sie daher Ihre Lieferzeiten an, um Verspätungen und daraus resultierende Kundenenttäuschungen oder gar etwaigen Schadensforderungen vorzubeugen.

8. Performance & Usability Ihres Shops überprüfen

Das Netz ist aktuell stärker ausgelastet als gewöhnlich. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Shop erreichbar ist, über eine gute Performance verfügt und der Kunde sich gut und schnell zurechtfindet. (4)

9. Rücksendefristen verlängern

Das Kontaktverbot und Ladenschließungen erschweren auch die Abwicklung von Retouren. Indem Sie die Rücksendefrist verlängern, punkten Sie mit zusätzlichem Service und der Kunde entscheidet sich eher für Ihr Produkt.

10. Angebote zusammenfassen

Aufgrund der Coronakrise sind viele Produkte nur noch online erhältlich. Kunden stehen vor dem Problem viele Artikel einzeln bestellen zu müssen, was hohe Versandkosten und viele Pakete bedeutet. Erstellen Sie verschiedene Produktsets und verweisen Sie auf Cross-Selling-Angebote. So überzeugen Sie den Kunden mit mehr Produkten für kleinere Kosten und weniger Aufwand. Aber Vorsicht, achten Sie hier darauf, dass Sie die Produkte auch wirklich gemeinsam versenden.

 

 

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