So unterstützt Amazon seine Händler in der Corona-Krise
Seit dem Ausbruch des Coronavirus gab es viele Einschränkungen und Änderungen, die auch den Onlinehandel spürbar beeinflusst haben. Dies haben auch Amazon und besonders die Amazon-Händler gemerkt. Um diese schwierige Zeit gemeinsam zu bewältigen hat das Unternehmen verschiedene Maßnahmen ins Leben gerufen. In zwei exklusiven Webinaren informiert der Marktplatz seine Händler und Partner über die aktuelle Lage und Entwicklungen rund um Covid-19 und wie Amazon sie unterstützen möchte. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die aktuellen Maßnahmen, Empfehlungen und Veränderungen seit dem 3. April.
Wo kann Amazon Händler unterstützen?
Der Marktplatz hat verschiedene Problemschwerpunkte bei den Händlern identifiziert, wie eventuelle Krankheitsfälle im Betrieb, Probleme bei der Einlagerung in Amazon Logistikzentren oder mit verschiedenen Transportdienstleistern sowie Engpässe im Warenlager aufgrund gestiegener Nachfrage. Um darauf zu reagieren hat Amazon Maßnahmen für diese vier Kategorien bestimmt:
- Versand durch Amazon (FBA)
- Bestellungen und Rücksendungen
- Verkäuferleistungen
- Preisgestaltung und weiter Maßnahmen
Da es jeden Tag neue Entwicklungen im Umgang mit dem Virus gibt, hat Amazon eine eigene Seite im Seller Central für seine Händler eingerichtet, auf dem alle aktuellen Informationen und Maßnahmen zu finden sind. Dort können Sie Amazons Webinare, alle Neuigkeiten, spezielle Hilfestellungen und ein FAQ zur Covid-19 Hilfeseite jederzeit einsehen.
Was verändert sich für Händler, die Fulfillment by Amazon nutzen?
Massive Veränderungen müssen FBA-Händler während der Coronazeit beachten. Als erste Maßnahme hatte Amazon Mitte März den FBA-Service auf ausschließlich relevante Produkte begrenzt, die während der Krise besonders benötigt wurden. FBA-Händlern war es nicht mehr möglich, Ware im Amazon Logistikzentrum einzulagern oder von dort zurück zu ordern. Diese Regelung wurde nun gelockert. Ab dem 23.04. sind wieder weitere Produkte für die Sendungserstellung berechtigt, allerdings mit einer begrenzten Menge, die sich auf Grundlage Ihrer früheren Verkäufe, aktueller Lagerbestände und der verfügbaren Kapazität in den Logistikzentren berechnet. Dies wird Ihnen in Ihrem Lagerbestand im Seller Central angezeigt.
Eine Ausnahme dazu bilden die Logistikzentren in Frankreich, die per französischem Gerichtsbeschluss derzeit geschlossen sind. Dort können daher keine Waren eingelagert werden. Produkte können trotzdem weiter über amazon.fr gekauft werden und sind weiterhin in Frankreich verfügbar, wenn sie in Logistikzentren außerhalb von Frankreich eingelagert sind.
Wie beeinflussen die Maßnahmen in den Logistikzentren Ihren Handel?
Trotz der Lockerungen priorisiert der Marktplatz weiterhin Produkte die am dringendsten benötigt werden für die FBA Einlagerung. Ebenso werden auch Pakete über 15 kg nicht zur Einlagerung angenommen, da sie nicht von einem Mitarbeiter alleine bearbeitet werden können. Hier geht die Sicherheitsvorschrift und aktuelle Abstandsregelung vor. Auch dazu hat Amazon eine eigene Informationsseite eingerichtet.
Die weiteren Sicherheitsmaßnahmen, die Amazon zum Schutz seiner Mitarbeiter ergriffen hat, wie Schutzausrüstungen und Hygienevorschriften wirken sich nicht direkt auf die Einlagerung der Ware und Ihren Handel aus.
Ist der Versand durch Fulfillment by Amazon in Europa betroffen?
Der FBA-Versand in Europa funktioniert ohne Einschränkungen in Spanien, Großbritannien, Deutschland, Polen und Tschechien. Italien ist derzeit vom grenzüberschreitendem FBA-Versand ausgenommen und Bestellungen werden sofort storniert.
Der paneuropäische Versand ist nur für am dringendsten benötigte Produkte uneingeschränkt möglich. Amazon hat Maßnahmen ergriffen, durch die verschiedene Produkte auf bestimmten Marktplätzen momentan nicht verfügbar sind. Die Produkte befinden sich dann in der Registrierungsfrist, welche automatisch verlängert wird. Amazon verweist darauf, Ihren Lagerbestand mit paneuropäischem Versand durch Amazon zu überprüfen.
Was verändert sich für Bestellungen und Rücksendungen?
Auch hier gibt es eine Sonderregelung für Italien. Dort werden von Amazon nur Produkte mit hoher Priorität, also dringend benötigte Artikel versendet und Bestellungen mit Produkten niedriger Priorität vorübergehen ausgesetzt.
Zudem hat der Marktplatz die Rückgabefenster und Rückgaberichtlinien an die derzeitige Situation angepasst. Für Amazon UK, DE, FR, IT, NL und TR wurde die Rückgabefrist von Produkten, die zwischen dem 15.02.2020 und dem 20.04.2020 bestellt wurden, bis auf den 31.05.2020 verlängert. In Spanien können Produkte, die seit dem 15.02.2020 bestellt wurden, bis 30 Tage nach der offiziellen Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit in Spanien, die per Königlichen Gesetzesdekret geregelt ist, zurückgegeben werden.
Händler sollen Ihre Verkäuferleistung bei Amazon anpassen
Amazon hat seine Richtlinien für Versand-bezogene Leistungskennzahlen gelockert, um die negativen Auswirkungen der Coronakrise auf die Verkäuferkonten der Händler zu reduzieren. Seit dem 20.03.2020 werden Händler nicht von Amazon suspendiert bei zu hohen Stornoraten vor der Erfüllung oder einer zu hohen Rate von verspäteten Lieferungen. Ebenso werden auch Verkäuferkonten mit einer hohen Rate an Bestellmängeln nicht von Amazon suspendiert. Diese Regelung gilt bis zum 15.05.2020.
Zudem rät Amazon dazu, Ihr Verkäuferkonto in den „Urlaubsmodus“ zu setzten, falls Sie Ihre Bestellungen nicht erfolgreich ausführen können. Achten Sie weiter auf Ihre Verkäuferleistungen und gute Kundenerfahrungen.
Aufgrund von Corona kann es auch zu Problemen bei der Produktlieferung und Zustellung durch verscheidenen Dienstleister kommen. Amazon rät daher dazu, immer die Sendungsverfolgung zu aktivieren und zusätzliche Informationen bezüglich der Lieferung zu archivieren, falls es zu einem Problem mit einem Kunden kommt. A-bis-Z-Garantieanträge werden von Amazon auf Missbrauch geprüft. Bei Einsprüchen wird Amazon die Transportdienstleister kontaktieren und die Umstände der Lieferung bestätigen lassen.
Was müssen Händler bei der aktuellen Preisgestaltung beachten?
Nach teilweise enormen Preisanstiegen zum Ausbruch der Coronakrise hat Amazon ein Präventionssystem entwickelt, um Preistreiberei zu unterbinden und sicherzustellen, dass Kunden keinen unlauteren, übermäßigen und irreführenden Preisen ausgesetzt sind. Im Allgemeinen spricht man hier von einer übermäßigen Erhöhung von 10-15%. Alle Preise und Versandkosten auf dem Marktplatz werden regelmäßig überprüft. Dabei berücksichtigt das System den Angaben von Amazon zufolge Unterschiede in der lokalen Gesetzgebung sowie ggf. den Anstieg von Waren-, Fracht- und Arbeitskosten. Hier können Sie die Amazon Marketplace-Richtlinien zur angemessen Preisgestaltung einsehen.
Falls ein Produkt von Ihnen fälschlicherweise aufgrund der Preisgestaltung gesperrt wurde, können Sie dagegen Widerspruch einlegen. Versuchen Sie zunächst das Angebot erneut zu aktivieren und nutzen Sie die Option Warnungen vor Preisfehlern prüfen.
Zuletzt verweist Amazon auf weitere Möglichkeit und Maßnahmen für Händler in der Coronazeit.
Die Europäische Union hat verschiedene Mehrwertsteuerentlastungsmaßnahmen beschlossen. Diese können Sie hier einsehen (nur in englischer Sprache verfügbar).
Weitere Informationen und Ressourcen der Deutschen Industrie und Handelskammer finden Sie hier:
Auch für uns von Afterbuy sind unsere Händler sehr wichtig. Daher unterstützen wir Sie nach unserem möglichstem bei der Bewältigung dieser Krise. Wenden Sie sich dafür gerne an unseren Support und rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail.